Das Banater Bergland


Name


Rumänisch:  Banatul Montan

Deutsch:      Banater Bergland (Montanbanat)



Basisdaten




















Koordinaten: von 45° 23’ N bis 45° 23’ N und von 21° 44’ O bis 21° 44’ O



Lage


Das Banat als das Dreistromgebiet zwischen der ungarischen Tiefebene und den Karpaten, kann in zwei geografisch unterschiedliche Regionen aufgeteilt werden. Die erste Region ist die im Nordwesten gelegene „Banater Heide“, eine Tiefebene die noch zur Pannonischen Ebene gehört, und die zweite, das im Südosten gelegene Erz- und Mittelgebirge das mit seiner Karst- und Waldlandschaft mehr als ein Drittel des Gesamtbanats bedeckt und somit eine Flächengröße wie etwa Nordtirol erreicht. Diese Region wird im Gegensatz zur Banater Ebene als das „Banater Bergland“ bezeichnet und grenzt im Norden bis an den flachen Bergen des Karansebescher Vorlandes, im Süden an dem Donaustrom, im Osten an den Gipfeln und Hochplateau der Südwest-Karpaten, während im Westen die letzten Ausläufer des Semenik-Gebirges die Grenze bilden.


Das Banater Bergland liegt im Südwesten Rumäniens im Grenzgebiet mit der Republik Serbien. Der größte Teil befindet sich im Landkreis Karasch-Severin und nur ganz wenig in den Landkreisen Temesch, Hunedoara, Gorj und Mehedinti.



Klima


Das Klima ist kontinental mit mediterraniden Einfluss. Der Sommer ist lang und relativ warm und die Temperaturen steigen schon früh auf angenehme Frühlingswerte. Flora und Fauna haben mediterraniden Einfluss. Es gedeihen hier, vor allem in südlichen Teil, Feigen, Maroni und Mandeln. Von den im Mittelmeerraum lebenden Tierarten sollen hier nur die Nashornviper und eine kleinere Skorpion Art erwähnt werden, die vorwiegend im Donautal und um Herkulesbad anzutreffen sind.



Bodenschätze


Das Bergland war und ist reich an Edelmetalle, Kupfer- und Eisenerze, sodass nach dem Frieden von Passarowitz (1718) die angehende Habsburger Monarchie, die Errichtung eines ausgedehnten Bergbauwesens im Banater Bergland beschloss. Die deutschen Kolonisten sollten mit ihren Kenntnissen von Ackerbau, Handwerk und Bergbau im Banat blühende Wirtschaften errichten und damit zu einer Erhöhung der Einnahmen seitens des Staates beitragen. Das Banat wurde 1716 zu einer „kaiserlichen“ Provinz ernannt, die von Ungarn und Siebenbürgen getrennt wurde und unmittelbar dem Wiener Hof, dem Hofkriegsrat und der Hofkammer unterstand.



Bevölkerung


Es bestand auch die Notwendigkeit, an der Grenze zum „Osmanischen Reich“ Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Anfangs wurden Handwerker und Händler, später aber vor allem Berg- und Hüttenleute im Banater Bergland angesiedelt. Die ersten deutschen Ansiedler kamen noch bevor die Türken endgültig aus dem Banat vertrieben wurden. Es waren 13 Tiroler Bergknappen welche im Frühling des Jahres 1703 in Orawitz eintrafen. Ihnen folgten Einwanderer aus der Zips, Niederösterreich, Tirol, Steiermark, Oberösterreich und Ungarn, aber auch aus Bayern, Württemberg, Baden und Böhmen. Das Land wurde urbar gemacht und es entstanden zahlreiche Dörfer; jedoch ein neuer österreichisch-türkischer Krieg (1737-1739) verwüstete das Land.



Geschichte


Um der ständigen Einfälle der Türken Herr zu werden, wurde das südliche und südöstliche Banat als ein breiter Streifen von der Theis über Pantschowa, Weißkirchen, Orschowa und Karansebesch vom übrigen Banat abgetrennt und zur militärischen Schutzzone gegen die Türken erklärt. Das übrige Banat erhielt eine Zivilverwaltung und wurde durch Grenzen von der Militärzone getrennt. Unter diesem Schutz konnte sich das Land wirtschaftlich wieder erholen. Um die Fortentwicklung des Bergbauwesens zu sichern, wurden Fachleute aus den Alpenländern, hauptsächlich aus der Steiermark und Oberösterreich umgesiedelt. Orawitz wird Verwaltungszentrum des gesamten Berglandes und 1771 wurden die Hochöfen und das Eisenwerk Reschitz in Betrieb genommen. 1790 wurden mächtige und wertvolle Steinkohlenlager um Steierdorf entdeckt. Für den Ausbau des Kohlenbergbaus musste wieder eine größere Anzahl von Bergleute angeworben werden. Zunächst kamen Einwanderer aus Oberösterreich; die Anwerbung musste dann aber auch auf Böhmen, Mähren und Slowaken ausgedehnt werden. Die zahlreiche Bergorte von Rußkberg über Reschitz bis Bokschan, von Karansebesch über die Militärgrenze bis zum Donauhafen Orschowa, mit zahlreich verschiedenster Bergbauarten, Schmelzen, Werksanlagen, Domäneneinrichtungen und Wasserbauten, formten und prägten das Banater Bergland derart, dass die deutschen Fachleute zum sozialen Ordnungsfaktor und Wirtschaftsträger der Region geworden waren. Die Banater Berglanddeutschen gestalteten bis zur Zerschlagung der Doppelmonarchie einen eigenständigen alpenländischen Lebensraum und errichteten die bedeutendste Schwerindustrie Südosteuropas. Nach dem Zerfall der K. u. K. Monarchie, fiel das Banater Bergland an das Königreich Rumänien.


Eine Dokumentation zusammengestellt von Dr. Horst Schmidt

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